Dokumentation

Ver-rückte Grenzen

Das Portal der Innbrücke auf der Braunauer Seite im Jahr 1918. Quelle: www.alt-simbach.de
Das Portal der Innbrücke auf der Braunauer Seite im Jahr 1918. Quelle: www.alt-simbach.de

Grenzen als Trennlinie und Verbindung zugleich: Die Zeitgeschichtetage 1994 widmeten sich den „Ver-rückten Grenzen“ zwischen Braunau und Simbach – und darüber hinaus. Mit Vorträgen, Ausstellungen und historischen Perspektiven.

Die 3. Braunauer Zeitgeschichtetage standen ganz im Zeichen von „Ver-rückten Grenzen“. Im Mittelpunkt stand die unterschiedliche Bedeutung dieses Begriffs – gerade in den Grenzstädten Braunau und Simbach.

Grenzen wurden nicht nur als geografische Linien verstanden, sondern auch als politische, gesellschaftliche und kulturelle Trennlinien, die sich im Lauf der Geschichte immer wieder verschoben haben.

Vielfältige Veranstaltungsorte


Das Programm war über mehrere Orte verteilt, darunter das Tassilo-Gymnasium in Simbach, das Stadttheater Braunau und das Jugendzentrum Braunau. Die dezentrale Struktur spiegelte die Vielschichtigkeit des Themas wider und machte es für ein breites Publikum erfahrbar.

Schicksale und Grenzerfahrungen


In Vorträgen, Podiumsgesprächen und Filmvorführungen wurden historische und persönliche Grenzerfahrungen thematisiert. Besonders eindrücklich war der Vortrag des Soziologen Roland Girtler über Schmugglerkulturen entlang des Inn.

Die Filmemacher Franz Leopold Schmelzer, Eduard Erne und Margareta Heinrich brachten mit ihren Dokumentarfilmen weitere Perspektiven auf das Tagungsthema ein.

Der Zeitzeuge Götz Liedtke erzählte die Geschichte seines Vaters, der während der NS-Zeit Menschen das Leben rettete – ein persönlicher Zugang zum Thema „Gerechte unter den Völkern“. Ergänzt wurde das Programm durch eine Exkursion ins Zollmuseum Perwang sowie durch Diskussionsrunden zur Rolle des Inn als kulturelle Grenze und Verbindungslinie.

Geschichte und Gegenwart


Das Tagungsthema schlug bewusst eine Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Grenzverschiebungen und ihre Folgen sind nicht nur historische Phänomene, sondern prägen auch das kollektive Gedächtnis und die regionalen Identitäten bis heute. Braunau und Simbach boten hierfür eine besonders anschauliche Fallstudie.


Infos
Programm 1994 1
Programm 1994 2


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