Dokumentation

Braunauer Parlament

Spottbild des Braunauer Parlaments, wahrscheinlich zeitgenössisch. Bild: gemeinfrei
Spottbild des Braunauer Parlaments, wahrscheinlich zeitgenössisch. Bild: gemeinfrei

2005 rückten die Zeitgeschichte-Tage den Aufstand von 1705/06 ins Zentrum: Das "Braunauer Parlament" als kurze Allianz von Adel, Klerus, Bürgern und Bauern, seine politischen Kontexte im Spanischen Erbfolgekrieg und die vielgestaltige Erinnerung von Sendling bis Aidenbach.

Vom 23. bis 25. September 2005 analysierten die 14. Zeitgeschichte-Tage im Stadttheater Braunau Hintergrund, Verlauf und Erinnerung des "Braunauer Parlaments" von 1705. Die wissenschaftliche Leitung lag bei Andreas Maislinger. Eröffnet wurde die Tagung von Gerhard Skiba und Florian Kotanko.

Historischer Hintergrund und Auftakt


Ausgehend von der Traditionslinie der Zeitgeschichte-Tage schilderte Henric L. Wuermeling "Wie revolutionär war die Revolution von 1705?". Den Abend "Braunauer Parlament 1705–2005" gestalteten Christine Gräfin Esterházy, Norbert von Handel, Michael Gnan, Gregor Schauber, Heribert Hillebrand, Anton Pfeiler, Johann Klaffenböck und Martin Winklbauer als Dialog der Stände.

Krieg, Kirche und Stadtgesellschaft 1705/06


Stephan Deutinger beleuchtete den bayerischen Volksaufstand und die Rolle Braunaus. Über Bischöfe als Akteure sprachen Reinhard Heinisch und Herbert Wurster. Henric L. Wuermeling zeigte Bayern im Spanischen Erbfolgekrieg in medialen Feldstudien, Georg Hellingsetzer ordnete Österreich in den europäischen Krieg um das spanische Erbe ein.

Tradition, Mythos und Orte


Der Sonntag verknüpfte Geschichte und Erinnerung: Beiträge zu Kopfing (Johann Klaffenböck), Burghausen (Eva Gilch), Neuötting (Renate Heinrich), Benediktbeuern (Leo Weber), Kochel (Rudi Herden), Bad Tölz (Sepp Riesch), Rosenheim (Horst Rankl), Braunau (Florian Kotanko), Sendling (Klaus Huber) und Vilshofen (Ludwig Maier, Klaus Rose) bis Aidenbach (Walter Taubeneder).

Sichtbar wurde der einzige echte Volksaufstand in Bayern, dessen Bild von der "Sendlinger Mordweihnacht" und der Sage vom Schmied von Kochel geprägt ist.

Die Tagung 2005 machte deutlich, wie das "Braunauer Parlament" als lokale Versammlung in einen europäischen Kriegskontext eingebettet ist und bis heute politische Tradition, regionale Identität und historische Mythen beeinflusst.

Infos

Programm 2005


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