Dokumentation

Wahrheit (er)finden

Ein Fall für berechtigte Fragen an die Erinnerungskultur: Stadt ohne Führer. Ansichten aus Braunau am Inn. Screenshot: WDR
Ein Fall für berechtigte Fragen an die Erinnerungskultur: Stadt ohne Führer. Ansichten aus Braunau am Inn. Screenshot: WDR

Zwischen Fakten, Fälschungen und Erinnerung: Rückblick auf die Zeitgeschichte-Tage 2021, bei denen Expertinnen und Experten Fake News, Verschwörungserzählungen und den Umgang mit Wahrheit in Geschichte und Gegenwart beleuchteten.

Die 30. Braunauer Zeitgeschichte-Tage fanden von 23. bis 26. September 2021 im Kulturhaus GUGG unter dem Titel „Wahrheit (er)finden“ statt.

„Stadt ohne Führer. Ansichten aus Braunau am Inn“ lautete der Titel der Auftaktveranstaltung. Florian Kotanko vom Verein für Zeitgeschichte präsentierte einen Dokumentarfilm, der sich mit lokalen Erinnerungslücken beschäftigt – und dabei auch unbequeme Fragen stellte.





Zur Eröffnung sprach Prof. Dr. Johannes Weberling (Europa-Universität Viadrina) über Wikipedia als Machtinstrument und stellte mit Wiki-Watch ein Projekt zur Transparenz digitaler Wissensräume vor.



Am Samstag stellte Dr. Thilo Weichert (Kiel) die Frage: Stimmen Orwells Visionen? Seine Analyse heutiger Überwachungstechnologien zeigte Parallelen zur Dystopie von "1984".



Prof.in Dr.in Helga Embacher (Universität Salzburg) beleuchtete Verschwörungstheorien als antisemitisches Narrativ.



In einem dichten Doppelvortrag sprachen Hanna Blum (Graz) und Manfred Schmitz (Berlin) über Zensur in der DDR. Im Zentrum standen Erlebnisse aus der Übersetzerpraxis.



Dr. Andreas Beckmann (Deutschlandfunk) entwarf eine Kulturgeschichte „alternativer Fakten“. Dr. Tobias Winnerling (Düsseldorf) zeigte, wie kontrafaktische Geschichte dabei helfen kann, Geschichte neu zu betrachten.





Ein weiterer Schwerpunkt war der Vortrag von Dr. Peter Autengruber (Wien) über umstrittene Straßennamen in österreichischen Städten.



Den Samstagabend gestaltete Dr.in Romy Jaster (Berlin). Sie sprach über Fake News in der Politik und plädierte für eine neue Streitkultur im digitalen Raum.



Dr. Christian Saehrendt (Thun) zeigte am Sonntag Hochstapelei als Karrieremodell, bevor Dr. Maria Ecker-Angerer über die „Wahrheit“ der Erinnerung reflektierte.

Bericht über die Zeitgeschichte-Tage im ORF:



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