Dokumentation
Eine Zukunft für Egon Wertheimer

Rückblick auf die Zeitgeschichte-Tage 2022: Ausstellung und Vorträge zur Familie Wertheimer beleuchteten jüdisches Erbe, Exil, kulturelle Netzwerke und UNO-Einsätze – mit Beiträgen von Nikolaus Schaffer, Eva-Maria Muschik und Florian Kotanko.
Die Braunauer Zeitgeschichte-Tage 2022 fanden am 30. September und 1. Oktober in einem neuen Format an zwei Orten statt: im Bezirksmuseum Herzogsburg in Braunau und im Schloss Ranshofen. Im Mittelpunkt stand der umfangreiche Nachlass der Familie Wertheimer, der dem Verein für Zeitgeschichte als Schenkung übergeben wurde.
Die Ausstellung „Aus dem Nachlass der Familie Wertheimer“ wurde am Freitagabend im Bezirksmuseum eröffnet. Sie präsentierte Möbel, Geschirr, Dokumente, Fotografien und Bücher aus dem Besitz der ehemals in Ranshofen ansässigen Industriellenfamilie Wertheimer. Die Objekte wurden nach Ende der Schau als Dauerleihgabe der Stadt Braunau übergeben.
Wertheimer, Junger, UNO – eine Spurensuche
Am Samstag wurden im Festsaal von Schloss Ranshofen drei Vorträge gehalten, die das historische Umfeld und die Wirkungsgeschichte der Familie Wertheimer beleuchteten.
Dr. Nikolaus Schaffer (Salzburg) rekonstruierte das kulturelle Netzwerk der Salzburger Familie Junger, aus der Mathilde Wertheimer stammte. Künstler wie Dagobert Peche und Aloys Wach, aber auch Persönlichkeiten wie Stefan Zweig und Georg Trakl standen in engem Kontakt mit der Familie.
Dr. Eva-Maria Muschik, Assistenzprofessorin für Entwicklungsforschung aus globalgeschichtlicher Perspektive an der Universität Wien, sprach über die Rolle der UNO in der Dekolonisation, insbesondere im „Horn von Afrika“. Egon Ranshofen-Wertheimer war dort nach 1945 im Auftrag der Vereinten Nationen tätig.
Mag. Florian Kotanko, Vorsitzender des Vereins für Zeitgeschichte, stellte Biografien von Nachkommen der Familien Wertheimer und Junger vor. Viele von ihnen verließen ihre Heimat freiwillig oder gezwungenermaßen, machten jedoch in Wissenschaft, Kultur oder Wirtschaft internationale Karrieren – etwa in Großbritannien oder den USA.
Am Samstagnachmittag fand eine Werksführung durch die AMAG statt, die sich heute auf dem ehemaligen Wertheimer’schen Fabriksgelände befindet.
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Zeitgeschichte-Tage Braunau 2022 -
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